Die Identifikationssuche der Bayern zeigt die Ausstellung am Beispiel der Tracht. Frühe Darstellungen des regionalen Gewands finden sich unter anderem in Kirchen, Fresken und auf Votivtafeln.

Mit den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen als Folge der Französischen Revolution begann sich die feudal-hierarchische Struktur der Gesellschaft und die damit verbundene Kleiderordnung aufzulösen. Die Bekleidungsprivilegien bzw. -einschränkungen von Adel, Handwerkszünften und Bauern weichten auf und städtische Mode verdrängte das traditionelle Gewand.

Das „Hineinwachsen” ins Bairische war auch ein kulturpolitisches Anliegen der Bayerischen Könige. Was dem Adel gefiel, kam auch beim Volk gut an. Aus dieser Bewegung heraus und um modischen Einflüssen entgegen zu wirken, gründete Lehrer Josef Vogl aus Bayrischzell im Jahr 1883 den ersten Trachtenerhaltungsverein. Verbunden war auch die Pflege bairischer Lebensart mit Liedgut, Volksmusik und Sprache.

1890 folgte der erste Zusammenschluss von Vereinen, die ihre Organisationsstruktur mit dem Begriff „Gau” zum Ausdruck brachten. 1911 organisierte sich in der Region zwischen Lech und Isar der heutige Huosigau.